Physiotherapie in Fischerhude

Kiefergelenksbehandlung Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)

Ursache einer craniomandibulären Dysfunktion oder kurz CMD ist eine Kiefergelenksfehlstellung. Häufig sind jedoch Kopfschmerzen die ersten Symptome welche Aufmerksamkeit bekommen.

Durch viele verschiedene Symptome ist es häufig ein langer Weg zur Diagnose. Obwohl direkte Zusammenhänge zu Rückenproblemen wissenschaftlich bewiesen sind, wird in der Physiotherapie der CMD noch wenig Beachtung geschenkt. Das Kiefergelenk nimmt eine komplexe zentrale Position in unserem Körper ein und beeinflusst direkt viele Körperregionen des Körpers.

Folgende Symptome können bei einer CMD Problematik auftreten:

  • Nackenverspannungen
  • Schmerzen beim Kauen
  • Kieferschmerzen / Gesichtsschmerzen
  • Schwindel oder verminderte Mundöffnung
  • Kieferknacken / Kieferblockaden
  • Einseitige Kopfschmerzen
  • Tinitus bzw Ohrgeräusche
  • Verhärtungen der Kaumuskulatur
  • Rückenschmerzen
  • Ursachen Craniomandibuläre Dysfunktion
  • Ursachen der Kiefergelenksschmerzen
  • Epidemiologie
 

Etwa 5-10% der erwachsenen Bevölkerung leiden an CMD. Hierbei Frauen im gebärfähigen Alter sind deutlich häufiger betroffen, die Symptome bessern sich meist während des Klimakteriums.
Ca. 85 % der CMD Patienten kann durch eine therapeutische Behandlung geholfen werden.

 

Ätiologie

Beim Knirschen der Zähne dem sogenannter Bruxismus, Öffnen oder Zusammenbeißen des Gebisses kann es zu einem muskulär geführten Gelenkfehlstellung kommen, einer Myoarthropathie. Genauer gesagt wie durch fehlgeleitete Muskelkontraktion eine Diskusverlagerung im Kiefergelenk provoziert wird, welche wiederum ein Knacken zur Folge hat.

Besteht dies längere Zeit, kann es neben dem Knackgeräusch auch zu Blockaden bei der Mundöffnung und Schmerzen kommen. Hier können viele Faktoren die eigentliche Ursache sein. Diese reichen von Entwicklungsstörungen im Wachstum über physische Traumen bis hin zum psychosomatischen Stressreaktionen. Häufig kann auch eine Zahnbehandlung solche Probleme hervorrufen.

 

Symptome

Häufig sind morgendliche einseitige Kopfschmerzen eines der ersten Anzeichen mit denen Patienten zum Arzt kommen. Manchmal kommen nicht zielgerichtete Schmerzen der Wirbelsäule in Ruhe wie in Bewegung hinzu.

Bei Mundbewegungen können diverse Geräusche vom Patienten im Kiefergelenk wahrgenommen werden, welche ab und an auch von Dritten gehört werden können. Der Partner des Patienten ist häufig der Erste, welcher die nächtliche Knirschaktivität wahrnimmt. Schmerzaustrahlungen können in Mund und Gesichtsbereich über die Halswirbelsäule bis hin zum Becken reichen. Die Patienten klagen des weiteren häufig über Druckausgleichprobleme sowie Ohrenschmerzen und Tinnitus.
Ein sogenanntes Globusgefühl im Zungen oder Rachenbereich kann durch Reizung der versorgenden Nerven ebenfalls hinzukommen.

 

Diagnose

Eine ausführliche Anamnese des Patienten ist die unabdingbare Basis für jede CMD Diagnostik. Hierbei tastet und prüft der Physiotherapeut bzw. Zahnarzt diverse Parameter ab. Meist wird die Diagnose im interdisziplinären Team vom Zahnarzt und Physiotherapeut/Osteopath erarbeitet.

Apparative Untersuchungen wie CT, MRT, Panoramaröntgen und Blutbild sind bei bestimmten Fällen hinzuzuholen.

  • Differentialdiagnosen
  • Erkrankungen aus dem psychosomatischen Formenkreis
  • Tumorerkrankungen
  • Migräneanfälle, Clusterkopfschmerzen
  • Frakturen im Kopfbereich
  • Neurologische Befunde ( Trigeminus Neuralgie, Multiple Sklerose, Fascialisparese…)
  • chronische Nasennebenhöhlenentzündung ( Sinusitis )
  • Therapie
  • Wärme- und Kälteanwendungen
  • Stressmanagement, Entspannungsübungen
  • Okklussionsschiene zur Kieferrelaxation
  • Physiotherapie, Gelenkmobilisation und Muskelentspannung
  • Medikamentöse Therapie
  • Zahnsanierungen, kieferchirurgische und kieferorthopädische Maßnahmen
  • Ostheopathie


Die Übung dient der Mobilisation des Schultergürtels und unterstützt dadurch die Entspannung des Kiefergelenkes.

Behandlung der CMD

Muskeln am Kiefergelenk

Die stärksten Muskeln im Körper sind am Kiefergelenk
Ca. 85 % der CMD Patienten kann durch eine therapeutische Behandlung geholfen werden. Wichtig ist hierbei eine genaue Anamnese und Diagnose über Ursache der CMD Problematik. Hierbei ist der Zahnarzt meist derjenige welcher die CMD Diagnose stellt. Die Therapie findet in enger Verbindung mit dem CMD Therapeuten statt.

Physiotherapeuten mit CMD Ausbildung sind qualifizierte Therapeuten, welche in enger Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt bzw. Kieferorthopäden stehen um eine bestmögliche Therapie zu ermöglichen.


Vorgehensweise

Grundlegend für die gezielte CMD Behandlung ist eine genaue Befunderhebung ( Anamnese ), um die geeignete Therapie zu finden und eventuell gezielt einzusetzen. Im Anschluss an die Anamnese wird die Funktionsanalyse gestellt. Wichtige Punkte hierbei sind Verspannungen sowie Bewegung des Kiefergelenkes bei Mundöffnung und Zahnschluss (Okklusion).

Werden bei der Funktionsanalyse Hinweise auf strukturelle Läsionen gefunden wurden, wird eine manuelle Strukturanalyse durchgeführt. Hierbei wird das Kiefergelenk mit seinen umgebenden Geweben untersucht. Ein besonderes Augenmerk gilt der Anatomie des Kiefergelenkes mit seinem Diskus und der intraartikulären Bandführung. Muskuläre Dysbalancen um das Kiefergelenk herum sowie Einschränkungen bei der Kieferöffnung bzw. Verkürzung der Mundbodenmuskulatur sind ein weiterer Bestandteil der Strukturanalyse durch den CMD Therapeuten.

Der ausführliche Befund ist Grundlage zur Erstellung des Therapieplanes. Dieser wird in enger Zusammenarbeit mit dem Patienten und dem behandelnden Zahnarzt abgesprochen.

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